Große Moral: DHB-Frauen setzen Ausrufezeichen in Dänemark / Foto: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn - IMAGO/Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn/SID
Verdienter Lohn für eine starke Aufholjagd: Deutschlands Handballerinnen haben im zweiten Härtetest gegen Dänemark dank großer Moral ein Ausrufezeichen gesetzt. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch schlug den Vize-Europameister nach einem zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand auswärts 29:26 (13:15) und verbuchte im Jahr der Heim-WM nach zuvor drei Testspiel-Niederlagen den ersten Sieg. Im ersten Duell hatte Deutschland trotz einer guten Leistung am Mittwoch in Hamburg knapp verloren (31:33).
Linkshänderin Viola Leuchter und Spielmacherin Alina Grijseels waren vor 2700 Zuschauern im dänischen Aabenraa mit je sieben Toren die besten Werferinnen für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Anders als drei Tage zuvor hatte Deutschland zunächst große Probleme, um gegen den Olympia-Dritten mitzuhalten. Nach der verschlafenen Anfangsphase kämpfte sich der EM-Siebte aber auch dank taktischer Umstellungen zurück und holte nach der Pause einen Sieg fürs Selbstvertrauen.
Die deutsche Defensive präsentierte sich am frühen Samstagnachmittag zunächst nicht auf der Höhe. Beim 5:9 (15.) fand Gaugisch in seiner ersten Auszeit deutliche Worte. "Da muss mal mehr Galle rein, wir sind hier nicht zum Freundschaftsspiel. Ist das klar?", motzte der 50-Jährige.
In der Folge zog Dänemark zunächst weiter auf fünf Treffer davon, weil die DHB-Frauen auch in der Offensive teils klarste Chancen liegen ließen. Eine Angriffsvariante mit vier Rückraumspielerinnen und ohne Kreisläuferin riss dann aber mehr Lücken in die dänische Abwehr und sorgte für vermeintlich leichtere Treffer.
Beim 15:16 (34.) verkürzte Emily Bölk erstmals seit geraumer Zeit auf einen Treffer, wenig später verwandelte Alexia Hauf beim 23:22 (47.) zur DHB-Führung. Dänemark leistete sich beim Abschied von Nationaltrainer Jesper Jensen nun immer mehr Fehler, und Deutschland behielt anders als in vorherigen Krimis die Nerven.
Die Kräftemessen mit Dänemark waren der zweite Teil der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft, die Deutschland vom 26. November bis 14. Dezember gemeinsam mit den Niederlanden austrägt. Im März hatten die DHB-Frauen ihre Duelle mit WM-Champion Frankreich (25:28 und 29:30) verloren. Im September folgen weitere Spiele gegen Ex-Weltmeister Niederlande.
Vor der Sommerpause steht in den Niederlanden noch ein wichtiger Termin auf dem Plan: Bei der Auslosung der WM-Gruppenphase erfährt Gaugischs Team am 22. Mai im Noordbrabants Museum in 's-Hertogenbosch seine WM-Gegner. Die Vorrunde bestreitet Deutschland im kommenden Winter in Stuttgart, eine mögliche Hauptrunde in Dortmund.
J.Jaspers--LCdB